100% positive Gemeinderatsbeschlüsse!
Positionspapier fertiggestellt – An Ministerien übergeben
In der Kleinregion Südliches Weinviertel sind aktuell etwa 230 ha Wohnbauland unbebaut. Das sind 17 % des bestehenden Wohnbaulands. Baulandausweisungen an den Ortsrändern und die Schwächung der Ortskerne sind nur zwei der vielfältigen Folgen der sogenannten „Baulandhortung“. Diese Situation veranlasste die 13 Gemeinden der Region Südliches Weinviertel Position zur Baulandmobilisierung und Leerstandsaktivierung zu beziehen.
Das fertige Papier dient einerseits als Handlungsgrundlage für die Gemeinden, als Information für die Bevölkerung und vor allem geht es an politische EntscheidungsträgerInnen in Land und Bund. So wurde das Papier Ende September im Klimaschutzministerium und Mitte Oktober im Landwirtschaftsministerium präsentiert und übergeben. „Es waren sehr aufschlussreiche Gespräche. Wir freuen uns sehr darüber, dass unser Papier als Grundlage für weitere Gespräche in den Ministerien genutzt wird. Vor allem für die geplante Bodenschutzstrategie, “ erzählt Alexander Wimmer.
Effekte, Ziele, Lösungsansätze und Forderungen
„Ein Bündel an Lösungsansätzen ist im Papier enthalten. Es reicht von Maßnahmen der Bewusstseinsbildung zum Thema Sanierung, Förderungen, Vorteile vom Leben im Ortsverband und Bauen in der geschlossenen Bauweise, Vermittlung von Wissen und aufzeigen von Best- Practice Beispielen bis hin zu neuen Nutzungs- und Bebauungsideen,“ erzählt Obmann BGM Flotz. Zentrale Forderungen an Bund und Land sind neben der Unterstützung der genannten Lösungsansätze auch die Schaffung rechtlicher Rahmenbedingungen für die Einhebung eine Infrastruktur- oder Mobilisierungsabgabe für unbebautes Wohnland mit Anpassungsmöglichkeiten an die jeweilige Situation in den Ortschaften, sowie für die Einhebung einer Erhaltungsabgabe für Leerstand durch die Gemeinden – wo es nötig ist. Auch das Bereitstellen von Fördermittel für die Leerstandsaktivierung und den Abbruch von Ruinen, gebunden an einen in das Ortsbild passenden Neubau, wird vorgeschlagen. „Wenn wir uns dem Problem Leerstand nicht gemeinsam mit vielfältigen Lösungen stellen, dann sterben manche Orte langsam aus“, so BGM Haasmüller.
„Je mehr unsere Kinder über ihren Heimatort und ihre Region wissen, desto nachhaltiger werden sie leben!“, erzählt Regionsobmann Stefan Flotz. Ziel des Projekts "RuWi" ist es, Kindern im Volksschulalter die Region und damit ihre Heimat näher zu bringen. „Aufgrund ihrer Begeisterungsfähigkeit und da sich besonders in den ersten Schuljahren auch die Eltern intensiv mit dem Lehrstoff beschäftigen, werden Schüler zu idealen Multiplikatoren, “ hebt Regionsmanager Alexander Wimmer hervor.
Aus allen Unterlagen die in den Schulen vorhanden waren wurde eine HeimatkundeAKTIVmappe erstellt. Das RuWi-Projektteam bestehend aus Barbara Wittmann, Idee/ Konzept und Sarah Ritzerow haben alles zusammengesammelt und digitalisiert. Der zweite Teil, die RuWi-Regionsschatzkiste wurde mit verschiedensten Inhalten befüllt. Von einem Regionsmemory, verschiedenen Kräutern und Körnern bis hin zu Magnettafeln. „Wir wollen in Zeiten von Smartboards und Digitalisierung den SchülerInnen wieder etwas „Angreifbares“ zur Verfügung stellen,“ so Wimmer weiter. Nach dem Motto „Mit allen fünf Sinnen für DRAUSSEN und DRINNEN“ wurden die 17 Kisten von Gerhard Wondra, Kreativshop in Mistelbach, händisch und regional zusammengebaut. Die Übergabe an die Schulen erfolgt in den nächsten Wochen.
Kinder lernen am besten mit allen Sinnen. Das wollen wir uns zunutze machen und Kindern vielschichtige, mit mehreren Sinnen erfahrbare Lerninhalte bieten. Je mehr neuronale Schaltungen wir im kindlichen Gehirn aktivieren, umso intensiver fördern wir vernetztes Lernen und Denken. Die Schatzkiste enthält Materialien aus unserer Region, Infos zu Lebensräumen und Kultur. Mit dem Inhalt der RuWi-Regionsschatzkiste entdecken die Schüler die Vielfalt, Besonderheiten und die Schönheit unserer Heimat. Es soll etwas zu sehen, tasten, hören, riechen und schmecken geben.
Regionalentwicklung beginnt bei der Identifizierung mit einer Region und bei der Wertschätzung ihrer Besonderheiten. Akzeptanz braucht Wissen, und sie ist nachweislich umso höher und nachhaltiger, je früher dieses Wissen vermittelt wird. Daher richtet sich „RuWi“ an die ganz jungen Bewohner, unsere Volks- und Mittelschüler. RuWi, die Weinbergschnecke, soll als Sympathieträger und Identifikationsfigur vor allem Kindern erleichtern, ihre Heimatregion als Kleinregion wahrzunehmen und ihre Schönheiten und Besonderheiten auf spielerische und spannende Weise kennen zu lernen.
Das Projekt konnte aus Mitteln des Landes NÖ, des Klima- und Energiefonds und den Regionsgemeinden verwirklicht werden.
„Wir reden heute nicht über den Klimawandel. Wir reden über veränderte Niederschlagsmuster, sich verändernde klimatische Verhältnisse. Wir reden darüber, wie wir eine langfristig ausgerichtete, ertragsstabile, also ökonomisch stabile Landwirtschaft im Weinviertel etablieren können. Wir reden über das Weinviertel und wie wir es gemeinsam, vor allem im Sektor der Landwirtschaft klimafit machen können, “ lautet die Begrüßung am Beginn der Langen Nacht der Landwirtschaft im Dorfzentrum Prottes durch Moderator Andreas Bertsch, Naturnahes Leben. Gemeinsam mit KLAR! Manager Alexander Wimmer führte er federführend durch den Abend. Ziel des Abends war es aufzuzeigen wie Anpassungsmaßnahmen an sich verändernde klimatische Verhältnisse schnell und einfach in Produktionssysteme integriert werden können. Zuerst wurde die Ergebnisse des Flurplanungsprozesses der NÖ Agrarbezirksbehörde vorgestellt, mit den Schwerpunkten: Renaturierung der Gewässer und Erosionsschutz. Darauf folgte die Präsentation der Masterarbeit von Andreas Bertsch, welche die unterschiedlichen Akteure der KLAR! – Region „Südliches Weinviertel“ im Landwirtschaftssektor und ihre Anpassungsmaßnahmen untersuchte. Der Hauptteil der Veranstaltung umfasste die Durchführung eines World-Cafés. Eine Methode, welche in der partizipativen Begleitung von Großgruppenprozessen angewendet wird.
Ziel der Veranstaltung war der Informations- & Wissensaustausch zwischen politischen Gemeindevertretern, öffentlichen Akteuren und den lokalen Landwirt:innen. Der Einsatz von Methoden zur Beteiligung ermöglichte es lokalen Landwirt:innen ihr Wissen, Kapazitäten und Fähigkeiten in Anpassungsmaßnahmen einzubringen. Der Austausch mit verschiedenen Expert:innen ermöglichte einen Wissensaustausch zwischen praxisnaher Erfahrung, wissenschaftlicher Expertise und den behördlichen Institutionen des Landes Niederösterreich.
Dies sollte alle teilnehmenden Akteur:innen unterstützen, Anpassungsmaßnahmen im Landwirtschaftssektor effektiver und effizienter in die Agrarproduktionssysteme des Weinviertels zu bringen.
Zahlreiche Experten und LandwirtInnen der Region und darüber hinaus versammelten sich um gemeinsam an diesem Thema zu arbeiten. Unter den Experten befanden sich folgende Vertreter: Niederösterreichische Agrarbezirksbehörde; Landwirtschaftsschule Mistelbach; Verein Boden.Leben; Land Niederösterreich – Gruppe Wasser – Abteilung Wasserbau (WA3); Erzeugergemeinschaft Zistersdorf; Humus Bewegung; Universität für Bodenkultur; Landwirtschaftskammer NÖ; Bezirksbauernkammer Gänserndorf; Bürgermeister*innen der Region, Landwirt*innen des Weinviertels.
Ein vielfältiger Abend voller Gespräch und Austausch unter den Akteur*innen für eine gemeinsame, klimafitte Zukunft im Südlichen Weinviertel.
Nicht zu unterschätzen ist der Einfluss der Gemeindearbeitern auf die Pflege und Gestaltung öffentlicher Grünräume und somit auf die Klimafitness unserer Gemeinden. Viele Klimawandelanpassungsthemen wie die Versickerung von Wasser, Vermeidung von Hitzeinseln, Erosionsschutz und Naherholungsräume finden sich dort wieder. Sie pflegen Bäume, gießen die Pflanzen und kümmern sich um ein schönes Ortsbild. Die Vielfalt der Tätigkeiten und der Aufwand werden oftmals von der Bevölkerung unterschätzt. Um unsere Zukunft klimafitter zu gestalten, veranstaltete die KLAR! Region Südliches Weinviertel in Kooperation mit den Gemeinden und Andreas Bertsch, Naturnahes Leben - Raum- & Ressourcenberatung einen Schulungstag.
Oftmals wird es nicht gern gesehen, dass in Gemeinden Plätze nicht auf wenige Centimeter abgemäht werden und das vielleicht auf einer Wiese ein Teil einfach stehen bleibt und sich selbst überlassen wird. „Wir müssen beginnen Dinge anzupassen und zu ändern, drüberstehen, den Druck aushalten und Vorbild für unsere MitbürgerInnen sein,“ so lautet der Tenor des Tages. Wenn wir ein bisschen mehr in der Natur einfach stehen lassen, dann schaffen wir ordentliche Lebensräume für viele Arten. Und das ist nicht schlampert. Es wurde in manchen Gemeinden heuer bewusst Flächen stehen gelassen und mit Infoschildern versehen. Das sollen im nächsten Jahr noch mehr werden.
„Als KLAR! Region versuchen wir verschiede Interessen zu verbinden und gemeinsam Lösungen zu finden, wie wir gemeinsam klimafit in die Zukunft gehen können,“ so KLAR! Manager Alexander Wimmer.
Wichtig ist nicht alles radikal abzumähen, sondern bewusst Flächen stehen lassen und so zur Biodiversität beizutragen, indem man Wildkräutern und Blumen wie Gänseblümchen die Chance gibt, sich zu vermehren. Wem eine große Fläche ungemähter Rasen zu unordentlich erscheint, kann zumindest einen Teil ungemäht stehen lassen. Einzelne "wilde Ecken" oder eine ungemähte Stelle inmitten des gepflegten Rasens ist für Insekten und andere Tiere bereits eine große Hilfe. Wenn bei 500 Haushalten jeder nur 2-3m² „wild“ wachsen lässt haben wir schon viel für unsere Umwelt getan!
Es gibt viele kleine Dinge, die getan werden können. Wichtig ist damit jetzt zu beginnen. Klimafit! – Ich mach mit!
82 Prozent erachten Klimaschutzmaßnahmen in ihrer Region für notwendig
Ergebnisse der KLAR! Befragung 2023
18.000 Menschen in Österreich wurden zwischen März und Mai 2023 vom Umweltbundesamt im Auftrag des Klima- und Energiefonds befragt, wie sie die regionalen Auswirkungen des Klimawandels wahrnehmen. Befragt wurde die lokale Bevölkerung aus 80 Klimawandel-Anpassungsmodellregionen (KLAR!) sowie Einpendler:innen ab einem Alter von 16 Jahren.
Was die Ergebnisse zeigen und wie diese genau aussehen finden Sie hier:
Gestärkt mit einem Frühstück, ausgerichtet von der Gemeinde und dem Regionalentwicklungsverein KLAR! (Region Südliches Weinviertel) starteten die Kinder ins beliebte Ferienspiel. Danach ging es um den Boden und das Bodenleben. Gemeinsam mit Andreas Bertsch erfuhren die Kinder Wissenswertes über den Boden und seine Lebewesen. Woraus besteht Boden, wie kann ich ihn besser analysieren. Ist es sandiger oder lehmiger Boden und wer lebt darin? Die Kinder waren den ganzen Vormittag mit dem Kennenlernen des Bodens beschäftigt. Einen Bodenzustand mit idealen Eigenschaften, mit krümeliger Struktur, reichlich Humus, wo die Porengröße eine gute Wasser- und Luftversorgung zulässt, nennt man „Bodengare“. Garer Boden ist locker und kann von den Pflanzen leicht durchwurzelt werden. Erreicht wird dieser Zustand durch reiches Bodenleben. Es verbindet die Bodenteilchen miteinander und kann sich unter einer schützenden Pflanzendecke besonders gut entwickeln.
Vielen Dank für eure Teilnahme an der Umfrage. In Summe gibt es österreichweit 17.968 vollständige Rückmeldungen. In unsere Region haben 570 Personen an der Umfrage teilgenommen und so ihre persönlichen Sichtweisen und Erfahrungen zu den Folgen des Klimawandels und den Möglichkeiten der „Klimawandelanpassung“ geteilt.
Österreichs Regionen und Gemeinden sind bereits heute massiv durch die Folgen des Klimawandels betroffen. Neben einer weiteren Forcierung von Klimaschutzmaßnahmen, also der Reduzierung von Treibhausgasemissionen, müssen wir lernen, mit den sich verändernden klimatischen Bedingungen umzugehen. Dies bedeutet, dass wir Probleme, die bereits jetzt bestehen, wie beispielsweise Hitze oder Starkregen, umsichtig und ohne negativen Auswirkungen auf andere Bereiche, lösen. Gleichzeitig gilt es, sich Gedanken über die weiteren Herausforderungen zu machen, um etwa unsere Wälder klimafit zu gestalten oder die Trinkwasserversorgung zu sichern. Und natürlich sollen auch Chancen erkannt und genutzt werden, so etwa eine Saisonausweitung im Tourismus oder die längere Vegetationsperiode in der Landwirtschaft.
Der Klima- und Energiefonds unterstützt mit dem KLAR! Programm aktuell 89 österreichische Regionen genau dabei, Schäden durch Klimafolgen zu vermindern und sich ergebende Chance zu nutzen.
Im Rahmen des Gewinnspiels wurden 2 x 200€ für einen regionalen Einkauf, 5 Weinviertel-Liegestühle und 5 Überraschungspakete verlost.
Am Bild die glücklichen GewinnerInnen bei der Verlosung und Übergabe der
Preise im Gemeindeamt Groß-Schweinbarth.
Die Veranstaltung „Wasserzukunft Weinviertel“ bot den Teilnehmer:innen eine hervorragende Gelegenheit, sich über die aktuellen Herausforderungen und Lösungsansätze im Bereich Wasserversorgung und Biodiversität zu informieren. Fördermöglichkeiten wurden vorgestellt und auf bestehende Hindernisse hingewiesen. Bei regem Austausch, einer Kleinigkeit zu Essen und weiterhin regen Diskussionen, fand die Veranstaltung schließlich zu einem Ende. 7 KLAR! - Regionen des östlichen Weinviertels luden dazu am 25.05. zur Veranstaltung „Wasserzukunft Weinviertel“ ein. Zu diesem Anlass versammelten sich 80 Gäste, bestehend aus Bürgermeister:innen, Gemeindevertreter:innen und Wasserverbänden im Schloss Wolkersdorf, um über die gegenwärtige und künftige Wasserverfügbarkeit im Weinviertel zu diskutieren
Im ersten Teil der Veranstaltung wurden die Rahmenbedingungen für die Wasserversorgung im Weinviertel beleuchtet. Jürgen Komma, vom Institut für Wasserbau und Ingenieurhydrologie an der TU-Wien sprach über die Auswirkungen des Klimawandels auf die Wasserverfügbarkeit. Die Modelle zeigen, dass durch höhere Lufttemperaturen und dadurch verlängerte Vegetationsperioden mehr Wasser verdunsten wird. Die Verfügbarkeit von Oberflächenwasser, Bodenfeuchte und letztlich auch des Grundwasserspiegels werden sich dadurch verringern.
Horst Fischer, Leiter der Abteilung Wasserrecht des Landes Niederösterreich, beleuchtete die wasserrechtlichen Aspekte der Gewässerstruktur des Weinviertels. Susanne Karl vom Ingenieurbüro „land.und.wasser“ der Betriebsgesellschaft Marchfeldkanal warf mit den Teilnehmer:innen einen Blick in die Vergangenheit, auf die Gegenwart und in die Zukunft der Gewässer und Feuchtgebiete im Weinviertel. Ihre Vision sei es, dass im Weinviertel wieder große Flächen an Feuchtgebieten entstehen. Im Anschluss fand eine Diskussionsrunde statt, in der die Teilnehmer:innen die Möglichkeit hatten, Fragen zu stellen.
Nach einer Pause ging es im zweiten Teil der Veranstaltung um die Instrumente des Landes zur Sicherung der Wasserversorgung. Thomas Rögner von der Abteilung Wasserbau des Landes Niederösterreich hielt einen Vortrag über den Wandel von Feuchtwiesen zur Regulierung im Weinviertel. Die Renaturierung von Fließgewässern ist technisch und theoretisch möglich. Ein 100- jähriger Entwicklungsprozess würde sich allerdings nicht in zehn Jahren umkehren lassen, dafür braucht es mehr Zeit. Hindernisse vor Umsetzungen für Rückbauten stellen oft Grundbesitzverhältnisse entlang von Gewässern dar.
Franz Schneider von der Abteilung Siedlungswasserbau des Landes Niederösterreich sprach über Regenwassermanagement und Fördermöglichkeiten der Siedlungswasserwirtschaft. Wichtig ist ein Regenwasserplan, der als ganzheitlicher Prozess für die gesamte Gemeinde zu sehen ist. Christian Steiner von der NÖ Agrarbezirksbehörde erläuterte abschließend die Rolle der Flurplanung im Zusammenhang mit dem Wasserhaushalt in der Landschaft. Auch hier gab es im Anschluss an die Vorträge eine Diskussionsrunde.
Das Förderprogramm KLAR! – Klimawandelanpassungsmodellregion wurde vom Klima- und Energiefonds in Kooperation mit dem Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) initiiert. Ziel des Programmes ist es, Regionen und Gemeinden die Möglichkeit zu geben, sich auf den Klimawandel vorzubereiten, mittels Anpassungsmaßnahmen die negativen Folgen des Klimawandels zu minimieren und die sich eröffnenden Chancen zu nutzen. Die 7 KLAR! - Regionen des östlichen Weinviertels sind: KLAR! Südliches Weinviertel, KLAR! Mistelbach-Wolkersdorf, KLAR! Weinviertler Dreiländereck, KLAR! Land um Laa, KLAR! March-Thaya Auen, KLAR! Leiser Berge, KLAR! 10 vor Wien. Gemeinsam haben sie in Punkto Klimawandelanpassung noch viel vor!
St. Pölten/Südl. Weinviertel. 16 Projekte aus sieben Ländern wurden mit dem Climate Star ausgezeichnet. Einen der begehrten Sterne, die das Klimabündnis dieses Jahr bereits zum zehnten Mal verlieh, durfte die Klimawandelanpassungsmodellregion Südliches Weinviertel mit nach Hause nehmen. Regions-Manager Alexander Wimmer ist sichtlich stolz: „Das ist eine große Auszeichnung für uns und für ein Thema, das durch die Klimaveränderung in trockenen Regionen zunehmend an Bedeutung gewinnt.“ (c) Bilder Alexander Braun
Das Weinviertel leidet unter trockenen Böden
Knapp 2.000 Gemeinden, Städte und Regionen aus 27 Ländern waren eingeladen. 16 von ihnen erhielten bei einer feierlichen Gala im Schloss Grafenegg (NÖ) einen Climate Star. Die Klimawandelanpassungsmodellregion Südliches Weinviertel überzeugte die internationale Jury mit dem Projekt „Ordentlich! Schlampert.e Gemeinden“: Immer längere Trockenperioden stellen das Weinviertel vor eine Herausforderung. Für die Mitarbeiter*innen der 13 Mitglieds-Gemeinden wird die Pflege und Gestaltung öffentlicher Grünräume zunehmend schwieriger.
Schulungen über Wasser-Versickerung, die Vermeidung von Hitzeinseln und Erosionsschutz sollen Abhilfe schaffen. Neben den Bauhofmitarbeiter*innen waren auch Bürgermeister*innen und Amtsleiter*innen Teil der Weiterbildung. Dieser Mix soll die Kommunikation zwischen Arbeiter*innen, Verwaltung und Politik verbessern, um das Grünraummanagement langfristig zu modernisieren. Seitdem ist viel passiert: Bienen- und Blühwiesen wurden angelegt, Flächen stufenweise gemäht und Bäume effizienter gepflanzt.
Niederösterreichische Gemeinden sind europaweit Vorreiter
Von sechs heimischen Preisträgern kommen vier aus Niederösterreich. Prämiert wurden neben der Region Südliches Weinviertel auch Bruck an der Leitha, Krems an der Donau und Langau. LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf sieht Niederösterreichs Gemeinden als wichtige Partner: „Durch ihren unermüdlichen Einsatz haben sie die nötige Wende im Klimaschutz bereits eingeleitet. Sie können sich mit den Besten in ganz Europa messen“. Er betont zudem: „Schon heute sind wir das Bundesland mit der meisten erneuerbaren Energie aus Wind- und Sonnenkraft, und das Jahr 2023 wird ein Rekordjahr für den weiteren Ausbau. Mehr als 200 Windkraft-Anlagen sind gerade im Bau, im Verfahren oder Planung, und in diesem Jahr rechnen wir mit 15.000 neuen PV-Anlagen.“Unter dem Motto „Zukunft startet jetzt“ beweisen die Gewinnerprojekte, dass wir die Zukunft selbst in der Hand haben. „Die Sieger:innen sind Vorbilder für alle europäischen Gemeinden. Sie animieren dazu, nachhaltig Schritte zu setzen und wegweisende Klima-Projekte ins Leben zu rufen. Wir freuen uns sehr über das wachsende Bewusstsein für Klimaschutz auf lokaler Ebene und wollen mit dem Climate Star zeigen, was schon gut funktioniert“, so Petra Schön, Geschäftsführerin vom Klimabündnis Niederösterreich.
Photovoltaik auf Freiflächen. Dieses Thema ist derzeit in aller Munde. Vor kurzem haben sich einige Regionsvertreter auf den Weg gemacht, um sich direkt von einem dieser Projekte zu überzeugen und haben das Sonnenfeld in Bruck an der Leitha besucht.
Das Sonnenfeld
Die 5 ha Agri-Photovoltaik Forschungs- und Demonstrationsanlage ist ein Kooperationsprojekt der Energiepark Bruck/Leitha GmbH und der EWS Consulting GmbH. Als besonders innovatives "Muster- und Leuchtturmprojekt für Photovoltaik" hat das EWS Sonnenfeld - Bruck an der Leitha im August 2021 den Zuschlag der Expert:innenjury des Klima- und Energiefonds bekommen. Nach zweijähriger Produktenwicklung erfolgte im Oktober 2021 der Projektstart.
Doppelnutzung für Landwirtschaft und Energiegewinnung
Gemeinsam mit dem Energiepark Bruck und der Universität für Bodenkultur als Partner wird in der Pilotanlage in den kommenden Jahren daran geforscht welche Pflanzenkulturen und Bewirtschaftungsformen sich mit einer gleichzeitigen PV-Produktion am besten eigenen. Auch wenn die technischen PV-Komponenten bereits langjährig erprobt sind, so gibt es bei der Kombination mit der landwirtschaftlichen Nutzung noch einige offene Fragen. Unter anderem werden auch verschiedenste technische Auslegungen von PV-Anlagen zum Einsatz kommen.
Zentrum Stärken, Wege Sparen
Die Kleinregion Südliches Weinviertel hat sich in den letzten Jahren immer wieder intensiv mit dem Thema Zentrumsentwicklung und Ortskernbelegung und Belebung der Orte im Allgemeinen beschäftigt. Dazu gehört auch das Thema Leerstand von Häusern beziehungsweise unbebaute Grundstücke. Mit verschiedenen Maßnahmen, Überlegungen und Aktionen wurde versucht, das Thema von allen Winkeln zu beleuchten. Verschiedene Prozesse, haben regional aber auch in den Orten stattgefunden. So kann man beispielsweise das kleinregionale Rahmenkonzept mit der Region der kurzen Wege hervorheben oder auch zahlreiche Nahversorger beziehungsweise ein etabliertes Denken, dass die Zentren gestärkt werden und nicht die Ortsränder.
Was wird konkret getan?
13 Gemeinden beziehen gemeinsam Position
Warum ist den EntscheidungsträgerInnen der Region das Thema Aktivierung von leerstehenden Wohngebäuden und ungenutzten Baulandflächen wichtig? Weil damit erreicht werden kann, dass die so wichtige Ressource Boden geschont wird, bestehende Infrastrukturen besser ausgenutzt werden, der Wegzug der Jugend verhindert wird und die Lebensqualität in der Kleinregion Südliches Weinviertel erhalten und weiter ausgebaut wird. Und hierfür wollen die VertreterInnen aus Politik und Verwaltung der 13 Gemeinden ihre Anstrengungen zukünftig bündeln. Einen ganzen Tag lang wurden Grundlagen und Fakten zum Thema Leerstand und ungenutztes Bauland analysiert und Maßnahmen entwickelt. U.a. wurde ein Blick auf die Entwicklung dieser Reserven, die Entwicklung und die Prognose der Bevölkerung und der Baulandpreise und die Veränderung der Grundversorgung geworfen. Besonders bereichernd für die Ausarbeitung einer gemeinsamen Position war der Austausch mit Bürger*innen der Region, die ihre persönliche Sicht zur Thematik eingebracht haben.
Die Ziele kurz zusammengefasst?
− Sicherung der Lebensqualität in den ländlichen Gemeinden (durch die Neuinterpretation der Nutzungsmöglichkeiten des Leerstandes, durch funktionierende Ortszentren mit Treffpunkten für die Bevölkerung, durch gemeinsame Initiativen zur Belebung des Ortes, durch das Lösen wichtiger gesellschaftlicher Aufgaben im Ort und nicht außerhalb (z.B. Altenbetreuung, ...) durch die Stärkung der Dorfgemeinschaft, durch die Sicherstellung des Ortes als resilientes System, ...)
− Ermöglichung von kurzen Wegen durch die Nutzung innerörtlicher, zentrumsnaher Immobilien und damit Stärkung der Zentren bzw. der bestehenden, innerörtlichen Versorgungsinfrastruktur − Sicherung der Produktionsfähigkeit des Bodens
− Erhaltung und Verbesserung der Klimaresilienz
o Regulation des Kleinklimas für Mensch und Umwelt
o lokaler Wasserrückhalt auf der Fläche
Was ist das Positionspapier?
- Teil A: Wieso ist das Thema Leerstand und Baulandmobilisierung wichtig für die Region? Wie stellt sich das Thema in der Region dar? (kompakte Grundlagen)
- Teil B: Warum muss gemeinsam gehandelt werden?
- Teil C: Ziele, Wünsche und Bedingungen (Was ist der KLAR-Region im Zuge der Lösung des Leerstandsproblems und der Nachverdichtung wichtig?)
- Teil D: Hindernisse und Lösungsansätze, erste Maßnahmenvorschläge und ggfs. Forderungen samt Adressat*innen (Region, Gemeinden, Land NÖ, Bevölkerung, Eigentümer*innen) – z.B. Welche Handlungsmöglichkeiten brauchen die Gemeinden, um bei der Bearbeitung des Themas voranzukommen?
- Unterschriften der politischen Vertreter*innen aller 13 Regionsgemeinden und ggfs. weiterer für die Zielerreichung wichtiger Stakeholder aus der Region
Wie kommt das Projekt zustande?
Die gemeinsame Bearbeitung des so wichtigen regionalen Themas der KLAR! Südliches Weinviertel (Klimawandelanpassungsmodellregion), welche im Anpassungskonzept verankert ist und wurde durch eine Förderung der LEADER Region Weinviertel Ost und der Finanzierung der Kleinregion Südliches Weinviertel ermöglicht. Für die Projektdurchführung konnten die Büros Im-plan-tat und Tilia gewonnen werden.
Spätfrost wurde in den letzten Jahren ein immer größeres Thema im Obst- und Weinbau. Der Klimawandel bringt Veränderungen mit sich auf die Landwirte reagieren müssen. Gerade in den letzten Jahren entstanden große Schäden vor allem im April und Mai. In Zeiten, wo es tagsüber sehr warm ist und die Pflanzen ihr Wachstum beginnen kommt es immer wieder vor, dass es in der Nacht stark abkühlt und die austreibenden Pflanzen beschädigt. Daher müssen auch hier die LandwirtInnen reagieren. Auf Anfrage des Know Centers in der Nähe von Graz haben die LEADER Region Weinviertel Ost und die Klimawandelanpassungsmodellregion Südliches Weinviertel unterstützt LandwirtInnen zu einem Workshop Abend einzuladen. Dort wurden ihnen verschiedene Möglichkeiten vorgestellt und Kooperationspartner für zukünftige Forschungsarbeiten gesucht. Es geht um das Sammeln von punktuellen Wetterdaten, um für die Zukunft gezielte Maßnahmen für den Schutz der Pflanzen setzen zu können.
Interessierte
LandwirtInnen, Christine Filipp GF LEADER Weinviertel Ost, Alexander Wimmer
KLAR! Südliches Weinviertel und das Team vom Know Center Graz: Lucas Iacono,
Oliver Prentner, Vanessa Petschk und Stefan Ehrenberger.
Auf Initiative von KLAR Südliches Weinviertel hat die Klinik Pirawarth die Ausstellung Ordentlich Schlampert zu Gast, die Bewusstsein schafft für die biologische Vielfalt in unseren Gärten. Wie haltet Ihr das zuhause - schlamperter Wildwuchs oder ordentlicher Golfrasen?
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